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23.01.2013: "Auf Nummer sicher"

Gefragt: Infos beim DRK in Sulingen

Grosses Interesse am Vortrag verzeichneten Gisela Lühmann-Landau (l.) und Sabine Speckmann. Foto: Klaus Winkelmann

SULINGEN (win). Das Thema hatte wohl den Nerv vieler Sulinger getroffen: Giesela Lühmann-Landau, Vorsitzende des DRK Sulingen, und ihre Mitstreiter mussten bei ihrer jüngsten Veranstaltung noch Stühle dazustellen, um Plätze für die zahlreichen Besucher zu schaffen. In Zusammenarbeit mit dem Vortragsservice „Geld und Haushalt“ der Sparkassen informierte Rechtsanwältin Sabine Speckmann aus Wagenfeld, wie Betroffene sich frühzeitig auf den Ernstfall – sei es eine ernsthafte Erkrankung oder für das Alter – vorbereiten.
Dabei ging es um vor allem um Vollmachten und Verfügungen, die sicherstellen, dass Pflegebedürftige optimal versorgt werden. In ihrem beruflichen Alltag hat die Rechtsanwältin gerade in dieser Hinsicht schon viel erlebt – vor allem, wenn die Menschen sich nicht frühzeitig um diese Dinge kümmern.
„Oft gibt es dann Streit bei den Angehörigen, wer zum Beispiel die Pflege organisiert oder das Vermögen der Pflegefälle organisiert“, berichtet sie. „Wenn gar keine Vorsorge getroffen wurde und sich die Angehörigen nicht einigen können, landen viele Fälle auch vor Gericht. In so genannten Betreuungsverfahren klären dann Richter, wer die Betreuung der Betroffenen übernimmt. Das führt häufig zu tiefen Zerwürfnissen in den Familien. Oft werden dann vom Gericht amtliche Betreuer eingesetzt. „Davon gibt es bundesweit rund 50 000, „Auf Nummer sicher“ und die betreuen zur Zeit etwa 1,3 Millionen Fälle.“
Eine frühzeitig verfügte Vollmacht zur Vorsorge vermeide solche Probleme schon im Keim. So können die Menschen selbstbestimmt Menschen ihres Vertrauens benennen, die im Ernstfall als Betreuer einspringen. Darüber hinaus können sie auch persönliche Wünsche und Bedürfnisse in Anweisungen für die Betreuer festlegen. „Dabei sollte man auch mit den auserwählten Betreuern, seien es Angehörige oder gute Freunde, von Anbeginn mit einbeziehen“, legte Sabine Speckmann den Zuhörern ans Herz. Eine solche Vollmacht ist allerdings schriftlich festzuhalten. Das kann handschriftlich geschehen, aber auch mit Computerausdruck, Schreibmaschine oder mit einem Vordruck.
Ganz wichtig: Eine notarielle Beurkundung schafft Sicherheit und ist unwiderruflich. Außerdem ist es ratsam, solch eine Vollmacht im so genannten zentralen Versorgungsregister zu lagern, denn hier wird sie sorgsam verwahrt. „Das erspart im Fall der Fälle unnötige Gerichtsbeschlüsse“, so Speckmann.
Im Anschluss an den Vortrag gab es dann noch viele Fragen – ein Zeichen dafür, das Frauke Vorholt vom Vortragsservice der Kreissparkassen ein Thema gefunden hatte, das von großem Interesse war.

Quelle: Sulinger Kreiszeitung im Januar 2013

5. Februar 2013 21:51 Uhr. Alter: 11 Jahre